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Landtag / Studie zu Schwangerschaftsabbrüchen auch in Südtirol
05.11.2025

In dieser Sitzungswoche des Landtages steht ein Beschlussantrag von SVP-Landtagsabgeordneter Waltraud Deeg und SVP-Fraktionssprecher Harald Stauder zur Durchführung einer Studie über Schwangerschaftsabbrüche in Südtirol auf der Tagesordnung. Ziel der Erhebung ist es, mehr und verlässliche Daten zu den Schwangerschaftsabbrüchen zu gewinnen und Beratungsdienste und Unterstützungen für Mädchen und Frauen zu stärken.

Laut ASTAT wurden im Jahr 2024 in Südtirol 525 freiwillige Schwangerschaftsabbrüche gemeldet – ein Rückgang von rund vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Abbruchrate lag bei 4,6 pro 1.000 Frauen im gebärfähigen Alter, das Durchschnittsalter der betroffenen Frauen betrug 30 Jahre. Zum Vergleich: In Italien lag die Abbruchrate 2022 bei 5,5, in Deutschland und der Schweiz bei 7 pro 1.000 Frauen.

„Ein Schwangerschaftsabbruch ist für jede Frau eine sehr schwierige und sehr persönliche Entscheidung. Umso wichtiger ist es, mehr an Daten und Information zu den Schwangerschaftsabbrüchen zu erhalten, um auf diesen aufbauend Beratungsnetzwerke, Unterstützungsangebote zu stärken und bei Bedarf auch mehr an Hilfe bereitzustellen“, betont Erstunterzeichnerin Waltraud Deeg.

Während in Ländern wie Deutschland (Studien frauenleben 3 und ELSA) oder der Schweiz bereits umfassende Untersuchungen zu Schwangerschaftsabbrüchen durchgeführt wurden, fehlen solche wissenschaftlichen Erkenntnisse bisher in Südtirol.


Laut Beschlussantrag soll nun eine quantitative und eine qualitative Erhebung in Südtirol durchgeführt werden, natürlich unter strikter Wahrung der Anonymität und des Datenschutzes.

„Das Ziel ist keine moralische oder rechtliche Bewertung, sondern eine sachliche, wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit einem sensiblen Thema. Nur auf dieser Grundlage können wir eine evidenzbasierte und verantwortungsvolle Familien- und Sozialpolitik gestalten“, so Deeg abschließend.